Viele Patienten profitieren von Entspannungstechniken wie z.B. progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, autogenes Training, Liegend-Yoga oder Atemübungen. Anstrengender Sport ist nicht zu empfehlen, da er zu einer Zunahme der Beschwerden führt. Mildes Training, wie regelmäßiges Spazierengehen oder kleine Muskelübungen, können abhängig von der Krankheitsschwere hilfreich sein. Im Falle einer Besserung soll die Aktivität in kleinen Schritten gesteigert werden, um eine schädliche Überlastung zu verhindern.
Bislang sind keine Medikamente für die gezielte Therapie des ME/CFS zugelassen. Erste klinische Studien zeigen jedoch eine Wirksamkeit immunmodulierender Therapieansätze bei einem Teil der Erkrankten. Zunächst sind dazu aber weitere Studien notwendig.
Nahrungsergänzungsmittel werden von vielen Patienten eingenommen, um den Energiestoffwechsel zu verbessern. Bisher gibt es jedoch nur wenige klinische Studien zur Wirksamkeit dieser Substanzen bei ME/CFS, insbesondere im Kindes- und Jugendalter. Die Ernährung sollte proteinreich sein und ausreichend ungesättigte Fettsäuren z.B. in Form von Omega3-Fettsäuren bzw. Walnüssen enthalten. Häufig entwickeln sich Nahrungsmittelintoleranzen, die bei der Ernährung berücksichtigt werden müssen und eventuell Anlass zu einer professionellen Ernährungsberatung geben. Zum Beispiel werden Kohlenhydrate oft nicht mehr gut vertragen. [1]