Die Myalgische Enzephalomyelitis bzw. das Chronische Fatigue-Syndrom (ME/CFS) ist eine schwere Multiorganerkrankung, die oft zu einem hohen Grad körperlicher Behinderung führt. Betroffene leiden neben einer schweren Fatigue (körperliche Schwäche), welche das Aktivitätsniveau erheblich einschränkt, unter neurokognitiven, autonomen und immunologischen Symptomen. Typisch für ME/CFS ist eine ausgeprägte und anhaltende Verstärkung aller Symptome nach geringer körperlicher und geistiger Anstrengung. Viele Betroffene leiden zudem unter ausgeprägten Schmerzen wie Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Kopfschmerzen.
Die WHO (World Health Organisation) hat ME/CFS 1969 als Erkrankung des Nervensystems klassifiziert. In der ICD (International Classification of Diseases) wird es unter G93.3 als neurologische Erkrankung codiert.
Die Erkrankung tritt weltweit auf und hat eine Prävalenz von 0,2 – 0,4 %.
Frauen erkranken etwa doppelt so häufig. In Deutschland leben geschätzt 300.000 – 400.000 Patienten mit ME/CFS. Für Kinder und Jugendliche liegt die Prävalenz bei ca. 0,3 %, geschätzt werden ca. 40.000 Betroffene < 18 Jahren in Deutschland. ((C. Scheibenbogen et al., Chronische Fatigue-Syndom/ME/CFS, in:Sächsisches Ärtzteblatt 2019, S.26-30))